© Sigrid Euteneuer
Abtragen = die Gewöhnung an den Falkner, insbesondere an das Tragen auf der Faust (dem Falknerhandschuh des Falkners), bedeutet den Ausbildungprozess des Beizvogels bis hin zum Einsatz auf die Jagd auf Beizwild
Anwarten = der Falke befindet sich dabei in der Luft und kreist über dem Falkner mit dessen vorstehendem Jagdhund und wartet darauf, dass Flugwild hochgemacht wird
Ästling = bezeichnet man Jungvögel nach dem Verlassen des Nestes, hier werden von ihnen erste Flugversuche unternommen
Atzung = bezeichnet man die Aufnahme (das Atzen) der Nahrung durch den Beizvogel, diese wird ihm von seinem Falkner bereitgestellt
Aufschirren = bezeichnet man das Anlegen der Ausrüstung des Beizvogels. Dazu zählen das Geschüh, die Bells, die Drahle, Kurzfessel (nur Habicht), die Adresstafel und die Langfessel, mit dieser wird der Vogel am Falknerhandschuh oder auf einer Sitzgelegenheit angebunden beziehungsweise gesichert.
Aushorsten = dabei wird ein noch junger Habicht seinem Horst legal entnommen
Badebrente = Vorrichtung für den Beizvogel zum Baden und Trinken, ähnelt einer Wanne, die mit Wasser gefüllt wird
Balg = darauf wird der Beizvogel trainiert, es handelt sich dabei um eine Beutearttrappe die mit Fell überzogen wird, auf dieser werden kleine Futterstücke zur Belohnung befestigt
Beireiten = der Beizvogel fliegt auf die Faust des Falkners oder auf ein Federspiel /Balg, er reitet sozusagen bei, vergleichbar mit Zurückkommen
Beizvogel = bezeichnet man einen abgetragenen an den Falkner gewöhnten Greifvogels, mit dem dieser die Jagd ausübt.
Bells = sind mit einem Bellriemen (Lederriemen) angebrachte kleine Glöckchen am Ständer (Bein) des Beizvogels, diese werden oberhalb des Geschühs angebracht und dienen der Ortung mittels Gehör durch den Falkner, der Beizvogel wird behutsam an die Geräusche der Bells herangeführt
Block = Sitzgelegenheit für Falken und Adler, wo sie abgesetzt und mit der Langfessel befestigt werden können.
Drahle = Verbindet die Geschühriemen mit der Langfessel, dient zur Sicherung des Beizvogels und verhindert ein Verdrehen der einzelnen Bestandteile des Geschühs. Eine Drahle ist aus Metall gefertigt und besitzt einen Doppelwirbel.
Fauststück = damit wird der Beizvogel auf die Faust des Falkners gelockt und zur Rückkehr bewogen, in der Regel ist dies ein größeres Stück Fleisch, welches für den Beizvogel gut sichtbar ist
Federspiel = wird genutzt um vor allem Beizvögel auf die Beizjagd auf Flugwild vorzubereiten, ähnlich wie ein Balg, darauf werden allerdings keine Felle gezogen, sondern Flügel vom Beizwild befestigt, auf das der Vogel eingestellt werden soll. Um den Vogel zu motivieren werden kleine Futterstücke auf dem Federspiel angebracht, die als Belohnung dienen, wenn der Vogel das Federspiel angejagt und geschlagen hat.
Freie Folge = dabei wird der Beizvogel von seinem Falkner vorausgeschickt. Der Beizvogel setzt sich meistens auf einem Baum ab, während der Falkner und der stöbernde Jagdhund das Jagdrevier durchkämmen und im Idealfall Beizwild hochmachen. Der Beizvogel verfolgt das Geschehen und bleibt immer in der Nähe. Bei dieser Form des Jagens hat der Beizvogel eine bessere Übersicht, allerdings kann er dabei auch zum selbstständigen Jagen animiert werden. Dieses Verhalten ist dann eher unerwünscht.
Geschirr = Bezeichnet die Ausrüstung des Beizvogeln, vom Geschüh, Drahlen, Fesseln, bis hinzu den Bells.
Geschüh = speziell angepasste Ledermanschetten, die an den Ständern des Beizvogels befestigt werden
Gewölle = unverdauliche Nahrungsbestandteile, die vom Greifvogel durch Würgen wieder nach Außen befördert werden, der Beizvogel wirft sozusagen Gewölle
Hoher Flug = ist die Jagd auf Flugwild mit darauf trainierten Falken
Horst = Nest
Kröpfen = das selbstständige Aufnehmen von Nahrung durch den Beizvogel
Locke = der Beizvogel ist mit seinem Falkner vertraut. Mit Locke bezeichnet man also einen zahmen und entspannten Beizvogel.
Lockschnur = wird eine lange Schnur bezeichnet, mit der der Beizvogel trainiert wird zum Falkner zurückzukehren. Ein Verstoßen in der Ausbildung wird dadurch verhindert.
Manteln = der Beizvogel verdeckt (ummantelt = umarmt) mit seinen Schwingen seine Beute
Mauser = ist der Wechsel des Gefieders
Nestling = sind noch junge Greifvögel, die noch von ihren Eltern im Horst versorgt werden
Pennen = bezeichnet man die Handschwingen (Schwungpennen) und Schwanzfedern des Beizvogels
Hohes Reck = eine erhöhte Vorrichtung zum Abstellen des Beizvogels
Ringholen = bezeichnet das Kreisen der Falken, um eine hohe Position für den Jagdflug zu erreichen.
Säule = äußerste Schwungpenne
Schiften = bezeichnet man umgangssprachlich die Reparatur einer abgebrochenen Penne (Schwung- oder Stoßfeder). Dazu wird eine Schiftnadel genutzt, eine Mauserfeder sowie Kleber, um den beschädigten Teil einer Feder durch einen Teil einer Mauserfeder zu ersetzen.
Schmelz = bezeichnet man umgangssprachlich den Kotabsatz des Vogels, da allerdings beim Vogel nicht nur Kot sondern auch Harnsäure und Urin mit abgesetzt wird, ist der Schmelz die Bezeichnung für alle Bestandteile und nicht nur für den Kot.
Schöpfen = Trinken beim Vogel
Sprenkel = Sitzgelegenheit für einen Beizvogel in der Form eines halbkreisförmigen Bogens, der im Boden befestigt ist
Sprinz = Bezeichnung für einen männlichen Sperber
Terzel = Bezeichnung für einen männlichen Greifvogel. Das Männchen ist etwa ein Drittel kleiner als das Weibchen.
trocken = beutet das Wachstum der Federn beim Jungvogel ist abgeschlossen, es sind keine Blutkiele mehr vorhanden
Überwind = gegen den Wind
Unterwind = mit dem Wind
verhauben = Bezeichnet man den Vorgang, bei dem einem Beizvogel eine Haube aufgesetzt wird. Diese bedeckt die Augen des Beizvogels und dient dazu den Beizvogel kurzeitig Umweltreizen zu entziehen. Die Beizvögel müssen behutsam an das Tragen einer Haube gewöhnt werden, ist dies der Fall, ist dies für den Beizvogel eine Hilfe zu entspannen und sich auf eine bevorstehende Jagdsituation zu konzentrieren.
verstoßen = der Beizvogel fliegt nach eine Fehlflug nicht zurück zu seinem Falkner
Vogelhund = bezeichnet man speziell für Arbeit mit dem Vogel ausgebildete Jagdhunde, insbesondere Vorstehhunde wie den Kleine Münsterländer
Wannen = bezeichnet man die Armschwingen des Beizvogels
Warte = der Vogel sitzt auf einer erhöhten Sitzgelegenheit ( dies kann z.B. ein Baum sein) und hält Ausschau nach entsprechender Beute
Weib = Weiblicher Greifvogel
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